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LDL-Cholesterin erhöht: Ursachen, Risiken und Maßnahmen zur Senkung

  • Autorenbild: Jerry Jerry Hietaniemi
    Jerry Jerry Hietaniemi
  • 12. Dez. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Dez. 2024

Ein erhöhter LDL-Cholesterinwert (Low-Density Lipoprotein) ist einer der Hauptfaktoren, der das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht. LDL wird oft als „schlechtes Cholesterin“ bezeichnet, da es zur Bildung von Plaques in den Arterien führen kann. Doch was bedeutet ein erhöhter LDL-Wert genau, welche Ursachen hat er und wie kann man ihn effektiv senken? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte.


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1. Was ist LDL-Cholesterin und warum ist es problematisch?


Cholesterin ist ein fettähnlicher Stoff, der für den Körper lebenswichtig ist. Es ist notwendig für den Zellaufbau, die Produktion von Hormonen und die Synthese von Vitamin D. Da Cholesterin nicht wasserlöslich ist, wird es im Blut durch Lipoproteine transportiert. LDL ist eine dieser Transportformen.


Funktion von LDL

LDL transportiert Cholesterin von der Leber zu den Zellen, wo es für den Zellaufbau und andere Prozesse genutzt wird. Problematisch wird LDL, wenn zu viel davon im Blut zirkuliert. Überschüssiges LDL kann sich an den Wänden der Blutgefäße ablagern, was zu Arteriosklerose (Gefäßverengung) führt.


2. Normale und erhöhte LDL-Werte


Die Bewertung des LDL-Cholesterins erfolgt anhand von Bluttests. Folgende Werte gelten als Richtlinien:

  • Optimal: Weniger als 100 mg/dL (2,6 mmol/L)

  • Nahezu optimal: 100–129 mg/dL (2,6–3,3 mmol/L)

  • Grenzwertig hoch: 130–159 mg/dL (3,4–4,0 mmol/L)

  • Hoch: 160–189 mg/dL (4,1–4,8 mmol/L)

  • Sehr hoch: Über 190 mg/dL (4,9 mmol/L)


Risikofaktoren

  • Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes sollten LDL-Werte von unter 70 mg/dL anstreben.

  • Bei Personen ohne weitere Risikofaktoren gelten Werte von bis zu 130 mg/dL als akzeptabel.


3. Ursachen für erhöhtes LDL-Cholesterin


Ein hoher LDL-Spiegel kann durch genetische, ernährungsbedingte oder lebensstilbedingte Faktoren ausgelöst werden:


a) Ungesunde Ernährung

  • Gesättigte Fettsäuren (z. B. in rotem Fleisch, Butter, Sahne)

  • Transfette (z. B. in frittierten Lebensmitteln, Fertiggerichten, Gebäck)

  • Zuckerreiche Lebensmittel, die Triglyceride und LDL erhöhen können


b) Bewegungsmangel

Körperliche Inaktivität senkt das „gute“ HDL-Cholesterin und fördert die Anreicherung von LDL im Blut.


c) Übergewicht

Bauchfett ist besonders mit einem erhöhten LDL-Spiegel und einem geringeren HDL-Spiegel verbunden.


d) Genetische Veranlagung

Die familiäre Hypercholesterinämie ist eine genetische Erkrankung, bei der das LDL-Cholesterin aufgrund eines gestörten Fettstoffwechsels stark erhöht ist.


e) Rauchen

Rauchen senkt das HDL-Cholesterin und schädigt die Gefäßwände, wodurch LDL-Ablagerungen erleichtert werden.


f) Alter und Geschlecht

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für erhöhte LDL-Werte. Frauen haben nach der Menopause oft höhere LDL-Werte als Männer.


g) Erkrankungen

  • Diabetes

  • Schilddrüsenunterfunktion

  • Nierenerkrankungen


4. Risiken durch erhöhtes LDL-Cholesterin


Ein hoher LDL-Cholesterinspiegel ist ein zentraler Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mögliche Folgen sind:


a) Arteriosklerose

LDL lagert sich in den Wänden der Blutgefäße ab, wodurch sich Plaques bilden. Diese können die Arterien verengen und die Durchblutung einschränken.


b) Herzinfarkt

Wenn eine Plaque reißt, kann sich ein Blutgerinnsel bilden, das eine Arterie vollständig blockiert.


c) Schlaganfall

Eine Blockade in den Arterien, die das Gehirn versorgen, kann zu einem Schlaganfall führen.


d) Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Verengte Arterien in den Beinen können Schmerzen und schlechte Wundheilung verursachen.


5. Wie kann man LDL-Cholesterin senken?


Die Senkung des LDL-Spiegels erfordert meist eine Kombination aus Lebensstiländerungen und, falls nötig, medikamentöser Behandlung.


a) Ernährung

Eine gesunde Ernährung ist entscheidend, um den LDL-Wert zu senken:

1. Erhöhen Sie die Aufnahme von Ballaststoffen

  • Lösliche Ballaststoffe (z. B. in Hafer, Hülsenfrüchten, Obst) binden Cholesterin im Darm und fördern dessen Ausscheidung.

  • Empfohlene Menge: Mindestens 30 g Ballaststoffe pro Tag.

2. Gesunde Fette statt gesättigter Fette

  • Verwenden Sie Olivenöl, Avocado, Nüsse und Samen anstelle von Butter oder fettreichem Fleisch.

  • Omega-3-Fettsäuren in fettem Fisch (z. B. Lachs, Makrele) können Triglyceride senken und das Herz schützen.

3. Vermeiden Sie Transfette

  • Achten Sie auf Lebensmittel mit „gehärteten Pflanzenölen“ in der Zutatenliste.

4. Pflanzensterole und Stanole

  • Diese Substanzen blockieren die Aufnahme von Cholesterin im Darm und sind in angereicherten Lebensmitteln wie Margarine und Joghurt enthalten.


b) Bewegung

Regelmäßige körperliche Aktivität kann das LDL-Cholesterin senken und das HDL-Cholesterin erhöhen. Empfohlen wird:

  • 150 Minuten moderate Aktivität (z. B. zügiges Gehen) pro Woche oder

  • 75 Minuten intensive Aktivität (z. B. Joggen) pro Woche.


c) Gewichtskontrolle

Schon eine Gewichtsreduktion von 5–10 % kann den LDL-Spiegel signifikant senken und das Herz-Kreislauf-Risiko reduzieren.


d) Rauchen aufgeben

Rauchen schädigt die Gefäßwände und erleichtert die Ablagerung von LDL. Ein Rauchstopp verbessert nicht nur die Cholesterinwerte, sondern schützt auch die Gefäße.


e) Stressmanagement

Chronischer Stress kann die Cholesterinwerte indirekt negativ beeinflussen. Stressbewältigungstechniken wie Yoga, Meditation und Atemübungen sind hilfreich.


f) Medikamente

Wenn Lebensstiländerungen allein nicht ausreichen, können Medikamente notwendig sein:

1. Statine

  • Hemmen die Cholesterinproduktion in der Leber und senken den LDL-Spiegel um bis zu 50 %.

  • Beispiele: Atorvastatin, Simvastatin, Rosuvastatin.

2. Ezetimib

  • Reduziert die Aufnahme von Cholesterin im Darm.

3. PCSK9-Inhibitoren

  • Hochwirksame Medikamente, die LDL um bis zu 60 % senken können.

4. Bempedoinsäure

  • Ein neues Medikament, das die Cholesterinproduktion reduziert.


6. Natürliche Hausmittel zur LDL-Senkung


Neben Ernährung und Bewegung gibt es einige Hausmittel, die den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen können:


a) Knoblauch

Knoblauch wird seit Jahrhunderten für seine cholesterinsenkende Wirkung geschätzt. Frischer Knoblauch oder Knoblauchpräparate können den LDL-Spiegel senken.


b) Grüner Tee

Grüner Tee enthält Antioxidantien, die die LDL-Oxidation reduzieren und die Herzgesundheit fördern.


c) Apfelessig

Ein bis zwei Esslöffel Apfelessig täglich können die Cholesterinwerte verbessern.


d) Flohsamenschalen

Flohsamenschalen sind reich an Ballaststoffen und binden Cholesterin im Darm.


7. Prävention: Wie hält man LDL-Cholesterin niedrig?


  • Gesunde Ernährung: Setzen Sie auf eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und gesunden Fetten.

  • Regelmäßige Bewegung: Integrieren Sie körperliche Aktivität in Ihren Alltag.

  • Rauchen vermeiden: Schützen Sie Ihre Gefäße durch einen Rauchstopp.

  • Regelmäßige Checks: Lassen Sie Ihre Cholesterinwerte regelmäßig überprüfen, insbesondere wenn Sie familiär vorbelastet sind.


8. Fazit


Ein erhöhter LDL-Cholesterinspiegel ist ein bedeutender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bleibt jedoch oft unbemerkt. Die gute Nachricht ist, dass Sie Ihren LDL-Wert durch eine Kombination aus Ernährung, Bewegung und, falls notwendig, medikamentöser Therapie effektiv senken können. Regelmäßige Gesundheitschecks und ein bewusster Lebensstil sind der Schlüssel, um Ihre Herzgesundheit langfristig zu schützen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um individuelle Maßnahmen zur Kontrolle Ihres LDL-Cholesterins zu besprechen.

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