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Cholesterin: Alles, was Sie wissen müssen – Ursachen, Funktionen und wie Sie es in Balance halten

  • Autorenbild: Jerry Jerry Hietaniemi
    Jerry Jerry Hietaniemi
  • 2. Dez. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Dez. 2024

Einleitung

Cholesterin ist ein lebenswichtiger Bestandteil des Körpers, der oft mit negativen gesundheitlichen Auswirkungen in Verbindung gebracht wird. Doch Cholesterin ist nicht grundsätzlich schlecht. Es erfüllt viele essentielle Funktionen im Körper, aber ein Ungleichgewicht kann ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Cholesterin ist, welche Rolle es spielt, welche Arten von Cholesterin es gibt, wie es entsteht, und wie Sie es optimal regulieren können.


Was ist Cholesterin?

Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die in den Zellen des Körpers vorkommt. Es gehört zur Klasse der Lipide und ist unentbehrlich für zahlreiche biologische Prozesse. Cholesterin wird teilweise durch die Nahrung aufgenommen, aber der Großteil wird von der Leber produziert.


Funktionen von Cholesterin:


  1. Zellmembranbildung: Cholesterin sorgt für Stabilität und Flexibilität der Zellmembranen.

  2. Hormonproduktion: Es ist ein Grundbaustein für Steroidhormone wie Testosteron, Östrogen und Kortisol.

  3. Vitamin-D-Synthese: Cholesterin wird in der Haut zu Vitamin D umgewandelt, wenn diese Sonnenlicht ausgesetzt ist.

  4. Gallensäurebildung: Cholesterin ist an der Produktion von Gallensäuren beteiligt, die für die Fettverdauung notwendig sind.


cholesterin

Gute und schlechte Cholesterinarten


Es gibt verschiedene Arten von Cholesterin, die sich in ihrer Wirkung auf den Körper unterscheiden:


1. LDL-Cholesterin (Low-Density Lipoprotein)

  • Bekannt als „schlechtes Cholesterin“.

  • Transportiert Cholesterin von der Leber zu den Zellen.

  • Ein Überschuss kann sich an den Gefäßwänden ablagern und Arteriosklerose verursachen.


2. HDL-Cholesterin (High-Density Lipoprotein)

  • Bekannt als „gutes Cholesterin“.

  • Transportiert überschüssiges Cholesterin zurück zur Leber, wo es abgebaut wird.

  • Schützt vor Arteriosklerose und Herzerkrankungen.


3. Triglyzeride


  • Eine weitere Form von Blutfetten, die in Verbindung mit LDL hohe Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen können.


Ein gesundes Verhältnis zwischen LDL und HDL ist entscheidend, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren.


Ursachen für erhöhtes Cholesterin


Ein zu hoher Cholesterinspiegel wird als Hypercholesterinämie bezeichnet und kann auf

verschiedene Ursachen zurückgeführt werden:


1. Ernährung

  • Gesättigte Fettsäuren und Transfette erhöhen das LDL-Cholesterin.

  • Zuckerreiche Lebensmittel und Fertigprodukte fördern hohe Triglyzeridwerte.


2. Genetik

  • Familiäre Hypercholesterinämie ist eine genetische Erkrankung, die hohe Cholesterinwerte verursacht.


3. Lebensstil

  • Bewegungsmangel, Übergewicht und Rauchen tragen zu einem ungesunden Cholesterinspiegel bei.


4. Krankheiten

  • Diabetes, Leber- und Nierenerkrankungen sowie Schilddrüsenunterfunktion können den Cholesterinstoffwechsel beeinträchtigen.


Cholesterinwerte: Was ist normal?


Die Cholesterinwerte werden in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder Millimol pro Liter (mmol/l) gemessen. Hier sind die empfohlenen Werte:


  • Gesamtcholesterin: < 200 mg/dl (5,2 mmol/l)

  • LDL-Cholesterin: < 100 mg/dl (2,6 mmol/l) (bei Risikopatienten < 70 mg/dl)

  • HDL-Cholesterin: > 60 mg/dl (1,6 mmol/l)

  • Triglyzeride: < 150 mg/dl (1,7 mmol/l)


Ein umfassender Lipidprofiltest gibt Aufschluss über die einzelnen Werte und hilft bei der Beurteilung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.


Wie wirkt sich Cholesterin auf die Gesundheit aus?

Positive Effekte von Cholesterin


  • Essenziell für lebenswichtige Funktionen.

  • Unterstützt die Zellgesundheit und Hormonproduktion.


Negative Effekte eines Ungleichgewichts


Ein hoher LDL-Spiegel und ein niedriger HDL-Spiegel können das Risiko für folgende Krankheiten erhöhen:


  1. Arteriosklerose: Cholesterinablagerungen verengen die Arterien, was den Blutfluss einschränkt.

  2. Herzinfarkt und Schlaganfall: Verengte oder blockierte Arterien können zu lebensbedrohlichen Ereignissen führen.

  3. Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK): Verminderter Blutfluss in den Gliedmaßen.


Ernährungstipps für ein gesundes Cholesterin


Eine ausgewogene Ernährung spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulation des Cholesterins. Hier sind einige Tipps:


1. Vermeiden Sie ungesunde Fette

  • Reduzieren Sie gesättigte Fettsäuren (z. B. in Butter, fettem Fleisch).

  • Meiden Sie Transfette (in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln).


2. Setzen Sie auf gesunde Fette

  • Ungesättigte Fettsäuren in Olivenöl, Avocados, Nüssen und Fisch (z. B. Lachs, Makrele) können das HDL-Cholesterin erhöhen.


3. Ballaststoffreiche Ernährung

  • Ballaststoffe binden Cholesterin im Darm und fördern dessen Ausscheidung.

  • Gute Quellen: Haferflocken, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte.


4. Reduzieren Sie Zucker

  • Hoher Zuckerkonsum erhöht die Triglyzeridwerte.


5. Fügen Sie cholesterinsenkende Lebensmittel hinzu

  • Pflanzensterine und -stanole (z. B. in angereicherten Margarinen) helfen, LDL-Cholesterin zu senken.


Bewegung und Lebensstil


1. Regelmäßige Bewegung

  • Steigert das HDL-Cholesterin.

  • Fördert den Fettabbau und verbessert die Herzgesundheit.


2. Gewichtsmanagement

  • Ein gesundes Gewicht reduziert LDL und Triglyzeride.


3. Raucherentwöhnung

  • Rauchen senkt das HDL-Cholesterin und fördert Arteriosklerose.


4. Stressmanagement

  • Chronischer Stress kann den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen.


Medizinische Behandlungsmöglichkeiten


Wenn Lifestyle-Änderungen nicht ausreichen, stehen verschiedene medizinische Ansätze zur Verfügung:


1. Statine

  • Medikamente, die die Cholesterinproduktion in der Leber hemmen.

  • Reduzieren LDL und verringern das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.


2. Cholesterinresorptionshemmer

  • Verhindern die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung.


3. PCSK9-Inhibitoren

  • Neue Klasse von Medikamenten, die LDL deutlich senken.


4. Fibrate

  • Wirken besonders effektiv bei hohen Triglyzeridwerten.


5. Omega-3-Fettsäuren

  • Werden oft als Nahrungsergänzung zur Senkung von Triglyzeriden verwendet.


Mythen und Missverständnisse über Cholesterin


Mythos 1: „Cholesterin aus der Nahrung ist immer schlecht.“

  • Neuere Studien zeigen, dass Cholesterin aus Eiern und Meeresfrüchten das LDL nur geringfügig beeinflusst.


Mythos 2: „Nur ältere Menschen müssen sich Sorgen machen.“

  • Ein hoher Cholesterinspiegel kann auch bei jungen Menschen zu langfristigen Schäden führen.


Mythos 3: „Alle Fette erhöhen das Cholesterin.“

  • Gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäuren fördern die Herzgesundheit.


Fazit


Cholesterin ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Körpers, aber sein Gleichgewicht ist entscheidend für die Gesundheit. Ein gesunder Lebensstil, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind der Schlüssel, um Ihren Cholesterinspiegel im Griff zu behalten. Bei Risikopatienten können medizinische Behandlungen helfen, die Werte zu regulieren. Lassen Sie regelmäßig Ihre Cholesterinwerte überprüfen, um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können. Cholesterin ist kein Feind, wenn Sie wissen, wie Sie es in Balance halten!

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